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RAJABEAT
unregistriert

...   Erstellt am 25.11.2012 - 10:13Zum Seitenanfang Beitrag zitieren Beitrag melden Beitrag verändern Beitrag löschen


„Rock Anthems“
David Garret in der Olympiahalle Innsbruck, 23.11.2012


David Garretts Erfolgskonzept heisst Crossover. Er arrangiert Gassenhauer der Rock- und Popgeschichte von den Beatles über Led Zeppelin bis zu Coldplay neu.
Im Mittelpunkt stehen er und seine Stradivari.
Garrett hat dieses Verfahren nicht erfunden. Das Überschreiten von Gattungsgrenzen, auch die Mixtur von Klassik und Rock, hat Tradition: Man denke nur an das Wunderwerk „Bohemian Rapsody" von Queen oder an die Zusammenarbeit von Metallica und dem San Francisco Symphony Orchestra. Aber Garrett hat dieses Verfahren perfektioniert.
„Smells Like Teen Spirit" war bei Nirvana einst Aufschrei und zornige Anklage. Bei Garrett ist es wunderbar weichgespülte Musik. Oder „Leningrad" von Billy Joel.
Im Großen und Ganzen geht Garrett bei der Songauswahl auf Nummer sicher: „Music Was My First Love" von John Myles, das auf einem Rondo von Munzio Clementi (1752-1832) basierende „Groovy Kind of Love", „Don't Cry Your Heart Out" von Oasis oder Bon Jovis „Thank You".
Auch die Filmmusik von „Pirates of the Caribbean" und „James Bond“ sind für grosse Arrangements komponiert.
Richtig gerockt hat David Garrett in der restlos ausverkauften und hellauf begeisterten Olympiahalle eigentlich nur zweimal, da spielte er Beethovens Neunte und zum Abschluss eines durchaus gelungenen Abends „Let it be“.






Judith7 



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...   Erstellt am 25.11.2012 - 12:26Zum Seitenanfang Beitrag zitieren Beitrag melden Beitrag verändern Beitrag löschen


Danke, RAJA, daß Du uns das Konzert so gut beschrieben hast. Gab Garret auch den "Hummelflug"? Da wird mir regelmäßig vom Tempo schwindelig.

Die Brass-Bands agieren übrigens auch mit diesem Erfolgsreztept und nehmen meist noch Kirchenmusik, oft Bach mit hinein.




RAJABEAT
unregistriert

...   Erstellt am 25.11.2012 - 18:28Zum Seitenanfang Beitrag zitieren Beitrag melden Beitrag verändern Beitrag löschen


Der Hummelflug war nicht im Repertoire, ausser Beethoven und Clementi spielte er ausschliesslich Rockmusik, mit einer kurzen Verbeugung vor dem doch etwas altersmässig reifen Publikum mit einer eher schlechten Version von "Funicula Funicula".
Begonnen hat es mit "Live an let die" von Cartney und geendet mit "Let it be" (als Zugabe).
Mir persönlich gefiel am Besten "Another brick in the wall" und "We are the Champions", das in "Barcelona" überging.
Die drei Beatles-Songs waren so "lala", da bin ich heikel, wählerisch und Besseres gewohnt.
Es ist sicher schwer, mit nur einem tragendem Instrument ein dreistündiges Konzert zu gestalten. Für mich war das eher etwas Neues, ich bin Rockkonzerte gewohnt, da wird zwei Stunden durchgefetzt, bis die Leibchen tropfen und die Gitarren kaputt sind.
Der Garret hat nicht mal seine Stradivari am Klavier zertrümmert. Da kriegt er einem Minuspunkt von mich

Jetzt gab ich den Tropen noch ein F, damit sie auch tropfen. Also alles korrigiert.

[Dieser Beitrag wurde am 25.11.2012 - 18:32 von RAJABEAT aktualisiert]




ippiz
unregistriert

...   Erstellt am 29.11.2012 - 09:03Zum Seitenanfang Beitrag zitieren Beitrag melden Beitrag verändern Beitrag löschen


Du hast die eigentlichen Klassiker unter den Bands vergessen, die mit großen Orchestern gearbeitet haben, wie z.B. Deep Purple und Emerson Lake and Palmer.

Die Idee zu diesem Mainstream ist im Übrigen auch nicht besonders neu. Schließlich war Neigel Kennedy mit seiner Jimi Hendrix CD schon äußerst erfolgreich.

Ich persönlich mag solche Sachen gar nicht. Entweder höre ich Klassik oder Rock. Das ist wie mit Wein und Bier. In zwei verschiedenen Gläsern ist beides für sich ein sehr schmackhaftes Getränk (meist), zusammengemischt allerdings ergibt sich daraus eine unerträgliche Plörre.

Dann noch eine Frage: von Zappa hat er nicht zufälligerweise etwas gespielt? ;-)




Judith7 



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...   Erstellt am 29.11.2012 - 09:30Zum Seitenanfang Beitrag zitieren Beitrag melden Beitrag verändern Beitrag löschen


Na ja, irgendwie hast Du schon Recht.
Die Brass-Bands haben das ganz gut gelöst, indem sie ihre Konzerte in zwei Teilen darbieten.
Anfangs Klassik und Kirchenmusik und nach der Pause dann Jazz usw....
Für mich ist das erträglich.




streiflicht ...

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...   Erstellt am 29.11.2012 - 17:24Zum Seitenanfang Beitrag zitieren Beitrag melden Beitrag verändern Beitrag löschen


England ist ja die Hochburg der Brassbands. Es gibt da viele wirklich hochkarätige Gruppen, die von der Qualität locker mit klassischen Orchestern mithalten. Oft sind ja die Mitglieder in beiderlei Orchestern tätig.
Teilweise wurden diese Bands in England gegründet als Fabrikband und sind manchmal sehr alt, (etwa 1850 beginnt die Geschichte der Brassbands, eben in den Fabriken). Beispiele sind die Leyland Vehicles Band oder Desford Colliery Caterpillar Band. Aber auch die Black Dyke Mills Band oder die Brighouse&Rastrick Band oder das Locke Brass Consort, alles Bands von allererster Güte. Das ist aber nur ein wirklich kleiner Teil, denn es gibt unglaublich viele solcher Bands in England. Es ist immer eindrucksvoll, so etwas zu hören.

Die Arrangements der Musikstücke sind anspruchsvoll. Für die jährlichen Brass Festivals oder Championships ("The National" dieses Jahr wird in der Royal Albert Hall stattfinden) werden eigene Kompositionen bei bekannten Komponisten in Auftrag gegeben. Teilweise sehr schwierig zu spielende Stücke. Für diese Wettbewerbe sind in der "Kür" Eigenkompositionen oder neue Arrangements schon fast Pflicht (neben dem für alle Bands in der jeweiligen Kategorie gleichen vorgegebenen Wettbewerbsstück).



Brighouse&Rastrick Band


In allgemeinen Konzerten werden neben den Traditionals und Umsetzungen von Rock- und Beatsongs auch klassische Stücke verwendet und für Brassband umgeschrieben. Da kann man dann die Sonate Pathetique von Beethoven hören, wie den Säbeltanz von Khatchaturian (ein besonderes Highlight der Virtuosität für die Bläser), einen Walzer von Brahms oder Tschaikowskys 1812 Ouvertüre. Die klassische Musik wird da sicher gut durchforstet. Allerdings habe ich in England noch auf keinem Konzert kirchenmusikalische Stücke gehört, vielleicht dort eine eher weihnachtlich saisonale Sache. (Von Brighouse&Rastrick kann man aber beispielsweise eine CD zu dem Thema kaufen)

Übrigens gibt es in der Schweiz ("Brass Band Berner Oberland" dort wohl einer der besten) und den Beneluxländern auch eine große Anzahl Brassbands nach englischem Muster. In Deutschland und Österreich sind sie eher seltener.

Sie sitzen im Konzert immer in einer charakteristischen U-Form und die Musikinstrumente von Cornett (eine Trompetenart) bis zum Euphonium (ein ganz spezielles Instrument mit unglaublichem Tonumfang für einen Blechbläser) haben absolut feste Plätze, dahinter als meist einziges fremdes Instrument zu den ausschließlich Blechbläsern ein Schlagzeug und Pauken (manchmal noch ein Xylophon oder Glockenspiel und ähnliches).





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Nur wer nicht mehr die Neugierde hat zu lernen, ist alt.

ippiz
unregistriert

...   Erstellt am 02.12.2012 - 12:39Zum Seitenanfang Beitrag zitieren Beitrag melden Beitrag verändern Beitrag löschen


Erinnere ich mich richtig, dann ging es hier zunächst um die Problematik, klassische Musik mit Popmusik zu vermischen, dann um das Thema Blasmusik.

Erst jetzt fällt mir dazu eine ganz spannende Geschichte ein. Es war vor ein paar Jahren auf dem Sommerfest des Freundeskreises des Musikfestivals Heidelberger Frühling. Es spielte eine kleine Bläserformation. Nach etwas obligatorischer Bach-Musik kündigten sie ein ganz besonderes Stück an: Einer Vermischung aus dem New Orleans Jazz Hit "Oh when the Saints" mit dem Halleluja aus Händel's "Messias".

Das Stück wurde einst in dieser Form arrangiert, weil das Halleluja zu den Lieblingsstücken der Queen von England gehört und sie dies unbedingt bei jeder Gelegenheit hören möchte, die Band, die seinerzeit allerdings bei irgend einer Gelegenheit vor der Queen aufspielte eher auf alte Jazz Musik stand. So entwickelten Sie diesen absolut genialen und gelungenen Mix, mit dem schließlich alle zufrieden waren.

Und hier für alle Interessierten zum Nachhören!





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