Kath unregistriert
| Erstellt am 12.05.2005 - 17:59 |  |
Hi!
So, dann möchte ich auch mal eine meiner Fanfictions hierlassen. Es ist ein Crossover von Star Trek Voyager und Dr.Quinn. Daher denke ich, ich habe sie hier unter "Andere FF´s" an den richtigen Ort gestellt. Ich hoffe, ihr lest trotzdem mal rein und gebt mir ein Feedback!
LG Kath ************************************
Reise in die Vergangenheit By Kath
Story: Janeway macht sich einen erbitternden Feind. Dieser schwört Rache und reist in die Vergangenheit, um dort Janeways Familie auszulöschen.
Kathryn Janeway lehnte sich zufrieden in ihrem Sessel zurück und blickte ein letztes Mal auf den wunderschönen Planeten, auf dem sie die letzten Tage viel Gutes getan hatten. Die Bewohner dieses Planeten hatten sie um ihre Hilfe gebeten, sich gegen ein Schiff mit Raumpiraten zu wehren, die drohten, alle Lebewesen umzubringen, wenn sie ihnen den Planeten nicht überlassen würden. Janeway mußte nicht lange nachdenken, und dank der großen Überlegenheit der Voyager, konnten die Angreifer schon nach kurzer Zeit in die Flucht geschlagen werden. Als Dankeschön gab es hinterher ein berauschendes Fest und sie erhielten die Möglichkeit, ihre Nahrungsvorräte aufzustocken.
„Mr Paris, nehmen Sie unseren alten Kurs wieder auf! Chakotay, sie haben die Brücke. Ich bin in meinem Raum!“ Mit diesen Worten stand sie auf, und begab sich in den Bereitschaftsraum. Sie replizierte sich dort einen Kaffee, nahm auf dem Sofa Platz und genoß die ersten Tropfen des schwarzen Getränks, was sie so sehr liebte. Entspannt lehnte sie sich zurück und schloss die Augen. Ein plötzliches Surren ließ sie aufschrecken und im nächsten Augenblick stand auch schon der Grund dafür vor ihr. Sie wußte sofort, wer das war, denn dieses Gesicht hatte sie die letzten Tage oft genug auf dem Schirm sehen können.
Sie sprang auf und stellte sich kerzengerade vor ihren ungebetenen Besucher. „Was wollen Sie hier? Wenn Sie nicht sofort das Schiff verlassen, rufe ich den Sicherheitsdienst! Und wenn Sie sich danach noch einmal in meiner Nähe blicken lassen, werden Sie erst richtig erfahren, wozu wir im Stande sind!! Und sie werden sich wünschen, Sie hätten die Voyager und ihre Crew nie kennengelernt!! “ Der Mann ihr gegenüber lachte nur. „Das können Sie machen Janeway! Es wird Ihnen aber nichts nützen, denn eigentlich bin ich gar nicht hier! Ich werde Sie auch gleich wieder alleine lassen. Ich wollte nur so fair sein, Sie über meinen nächsten Schritt zu unterrichten!“ Fragend blickte Janeway dem feindseligen Mann ins Gesicht. Sie wollte gerade zu einer Frage ansetzen, als er schon weiter sprach. „Machen wir es kurz. Ich werde Sie vernichten! Aber ich werde es nicht hier tun. Ich habe mich über Sie schlau gemacht und ich bin dabei bis weit in die Vergangenheit gegangen. Meine Suche führte mich bis zu den ersten noch bestehenden Daten in ihrem Ahnenstamm. 1870!!!! Dorthin werde ich gehen und werde dort ihre Existenz verhindern! Ich wünsche Ihnen nun noch einen schönen Tag und genießen Sie die Zeit, die Ihnen noch bleibt. Denn die wird nicht mehr lange sein! Sagen wir, ich gebe Ihnen noch 2 Wochen! Ich will ja nicht so sein!“ Mit einem lauten Lachen verschwand er wieder und ließ eine geschockte Janeway zurück.
Kurz danach, ging mit einem Zischen die Tür auf und Chakotay stürzte herein. Mit gezogener Waffe schaute er sich im Zimmer um, aber außer Janeway konnte er niemanden entdecken. Doch diese stand regungslos neben ihm und blickte starr ins Leere. Chakotay war besorgt, denn es sah aus, als hätte sie gerade einen Geist gesehen. Behutsam berührte er sie am Arm. „Kathryn???“ Die Angesprochene zuckte zusammen und langsam klärte sich ihr Blick wieder. „Kathryn, was ist hier passiert??? Auf der Brücke konnte man ein lautes Lachen von einem Mann vernehmen.“ Janeways Gesicht verhärtete sich. „In 1 Stunde möchte ich alle Führungsoffiziere im Besprechungsraum sehen. Bitte sagen Sie allen Bescheid! Ich werde dort alles erklären.“ Chakotay nickte und beim hinausgehen tippte er an seinen Communicator. Und Janeway setzte sich an das Terminal, um Informationen zu sammeln.
Nach der vorgegebenen Zeit, hatten sich alle Offiziere eingefunden und nahmen auf ihren Stühlen Platz. Janeway blickte einmal durch die Runde und fing dann an zu berichten. Bestürzung machte sich auf allen Gesichtern breit. Nach ihrem Bericht verschränkte Janeway die Arme. „Das ist die Sachlage. Mir bleiben jetzt noch 14 Tage, um das zu verhindern. Aber ich weiß im Moment nicht wie!“ Harry meldete sich zu Wort: „ Wissen Sie denn, wo sich diese Fremden aufhalten, damit wir dieses Vorhaben vereiteln können?“ Janeway schüttelte nur den Kopf. Plötzlich fingen Toms Augen an zu leuchten. „Captain, dann müssen sie ebenso in die Vergangenheit reisen! Das ist der einzige Weg! Er wird dafür gesorgt haben, dass wir ihn hier nicht erwischen werden. Sonst hätte er Ihnen niemals erzählt, was er vor hat!“ „Tom hat Recht.“, warf B´Elanna ein. Tuvok setzte an, doch Janeway hob die Hand. Sie wußte der Einwände, die nun aus seinem Mund kommen würden. Dann übernahm sie das Wort. „Es scheint wirklich die einzige Alternative zu sein. Ich werde in die Vergangenheit reisen müssen, um den Fortbestand meiner Familie zu sichern. Ich weiß, dass ich dort sehr vorsichtig sein muß, da der kleinste Fehler verheerend sein kann. Aber ich weiß sonst auch keinen Weg!!“ „Wissen Sie denn schon, in welche Stadt Sie reisen müssen?“, fragte Harry. „Ja, es handelt sich um Colorado Springs. Das war eine kleine Stadt mitten in Colorado.“ Chakotay meldete sich zu Wort. „Captain, ich möchte Sie gerne begleiten. Ich möchte nicht, dass Sie allein auf diese gefährliche Mission gehen. Bedenken Sie, dass Sie in der gesamten Zeit keinen Kontakt zur Voyager haben werden und auch dort werden Sie sich keinem anvertrauen können. Ich.....“ Janeway hob wieder die Hand. „Ich weiß Chakotay, und ich bin dankbar für Ihr Angebot. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie mich begleiten würden. So, dann ist, glaube ich, alles geklärt. Harry machen Sie bitte den Flyer bereit. Tuvok, Sie haben das Kommando während meiner Abwesenheit. Danke für alles. Wegtreten!“ Alle, bis auf Chakotay, erhoben sich und verließen den Raum. Janeway schaute ihn traurig an. „Chakotay, ich habe Angst, dass wir versagen. Mein ganzes Leben wird es nie gegeben haben. Niemand würde sich an mich erinnern. Ich wäre einfach ausradiert.“ Sie schluckte. Chakotay umfasste ihre Hand. „Kathryn, wir werden es schaffen. Ich werde das nicht zulassen. Das verspreche ich Dir! Aber nun sollten wir noch einiges besprechen. Wir begeben uns in eine für uns unbekannte Zeit. Es gibt viele Fakten, die wir vorher klären sollten.“ „Ja, das stimmt. Ich würde sagen, wir treffen uns heute abend in meinem Quartier. Da haben wir die nötige Ruhe. Ist Dir 20.00 recht?“ „Das passt gut. Ich werde kommen.“ Kathryn drückte seine Hand und lächelte leicht. Sie war froh, diesen Mann an Ihrer Seite zu haben. Sie wüßte nicht, was Sie ohne ihn gemacht hätte. Sie wünschte, sie könnte ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte.
Punkt 20.00 ertönte der Türsummer und Janeway öffnete die Tür. Er hatte, genau wie sie selber, bequeme Freizeitkleidung gewählt. Sie bat ihn herein und dann nahmen beide auf dem Sofa Platz. Nach kurzer Stille übernahm Janeway das Wort: „ Wie ich vorhin schon sagte, reisen wir nach Colorado Springs im Jahr 1870. Dort lebte eine Frau. Ihr Name war Michaela Quinn. Und das ist die Frau, die er töten will.“ „Konntest Du etwas über diese Frau in Erfahrung bringen?“ „Ich weiß viel über diese Frau, denn mein Vater hat mich immer mit ihr verglichen. Er sagte immer, ich sei ihr wohl sehr ähnlich. Michaela Quinn war eine der ersten Frauen, die den Beruf des Arztes erlernt hatte. Zu dieser Zeit war das nicht üblich, aber sie setzte ihren Kopf durch. Sie ging dann nach Colorado Springs und übte dort ihren Beruf aus. Es dauerte lange, bis sie akzeptiert wurde, aber sie hat nie aufgegeben und letztendlich wurde sie dann anerkannt und geschätzt. Doch ihren Dickkopf soll sie nie abgelegt haben. Sie setzte sich damals sehr für das Recht der Indianer ein und hatte dort auch sehr gute Freunde. Wenn wir dort erscheinen, ist sie mit Byron Sully verheiratet. Die Beiden werden mal eine Tochter zusammen haben. Dieses Mädchen muß geboren werden, sonst.....“ „Ich verstehe. Okay, dann sollten wir uns jetzt überlegen, wer wir in der Zeit sein werden. Wir müssen eine Existenz erfinden.“ Janeway überlegte. Dann schaute sie ihn seine braunen Augen. „Wir sollten sagen, dass wir uns auf einer Reise befinden. Nur wohin?“ Chakotay schaute sie lange an. Er hatte eine Idee, aber er wußte nicht, wie sie darauf reagieren würde. Er hatte Angst, ihr diesen Vorschlag zu machen. Janeway bemerkte, dass er angestrengt überlegte. „Chakotay, über was denkst Du nach? Bitte sag es mir!“ Er fasste allen Mut zusammen und nickte.
„In unserem Stamm wurde früher viel über die Vergangenheit gesprochen, weil niemand wollte, dass die eigentliche Kultur der Indianer jemals verloren ging. Daher kenne ich mich auch ein wenig mit Landschaften aus. Wir könnten sagen, dass wir aus Iowa kommen und auf dem Weg nach Kalifornien sind um Verwandte zu besuchen. Wir müßten auf alle Fälle die Rocky Mountains überqueren und weil es in Colorado wärmer ist, und der Weg deshalb nicht ganz so beschwerlich, haben wir uns entschieden, diese Route zu nehmen. Wir geben dann an, dass wir überfallen wurden und alles verloren haben. Um zu dieser Ärztin zu gelangen, werde ich den Verletzten spielen. Wir müßten dann nur noch zusehen, dass wir eine Unterkunft bekommen. Und dann......“, er stockte. „Das hört sich doch gut an. Und was ist dann noch? Warum sprichst Du nicht weiter?“ „Also, da gibt es nur ein Problem. Wir reisen sehr weit in die Vergangenheit. Ein Mann und eine Frau sind gemeinsam unterwegs.....ähm....“ Janeway lachte leise: „Ich weiß, worauf du hinaus willst. Also würde ich sagen, dass wir während unserer Reise verheiratet sind. Okay!“ Chakotay nickte erleichtert. „Gut, es ist wohl besser, wenn wir uns noch ein wenig ausruhen und um 6.00 starten wir. Wenn noch weitere Fragen auftreten, können wir das noch unterwegs klären." Janeway begleitete ihn noch bis zur Tür. Dort fasste er sie noch einmal bei der Hand. „Wir werden es schaffen! Schlaf gut!“ Janeway lächelte und dann gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. Auf Chakotays verdutzten Gesichtsausdruck sagte sie nur: „Ich hab schon mal geübt, damit es auch überzeugend wirkt! Und vergiss morgen nicht die passende Kleidung mitzubringen!“ Dann lachten Beide und der Erste Offizier verließ das Quartier.
Punkt 6.00 waren beide Führungsoffiziere im Hangar eingetroffen. Kathryn hatte kaum geschlafen und sah sehr müde aus. Chakotay nickte ihr aufmunternd zu und dann stiegen sie in den Delta Flyer. Nach kurzer Zeit der Vorbereitung hob der kleine Gleiter dann ab, und sie verließen die Voyager. Kathryn schaute noch einmal aus dem Fenster und sah auf ihr immer kleiner werdendes Schiff. Sie hoffte, dass sie es je wiedersehen wird und dachte mit Wehmut an die schöne Zeit, die sie dort verbracht hatte. Als sie genügend Abstand zwischen sich und der Voyager gebracht hatten, aktivierten sie die Zeitmaschine und gaben die Zieldaten ein. Schon nach kurzer Zeit öffnete sich die Spalte und der Flyer verschwand in gleißendem Licht. Der Delta-Flyer flog nun durch Ströme von gleißendem Licht und die beiden Kommandanten lehnten sich zurück. Nun konnten sie nur noch warten. Chakotay kramte in seiner Hosentasche und gab Kathryn dann eine kleine Schatulle. Diese öffnete sie behutsam und zum Vorschein kam ein wunderschöner Ring mit einem kleinen Diamanten. „ Ich hoffe, er gefällt Dir. Ich dachte mir, wenn wir dort ein Ehepaar sind, dann gehört auch der passende Ring dazu.“ Kathryn sah ihn an und lächelte: „Oh Chakotay, er ist wunderschön!“ Dann entnahm sie ihn aus der Schachtel und steckte ihn an ihren Finger. Verträumt streichelte sie über den kleinen Diamanten und Chakotay lächelte erleichtert. Dann erhob er sich. „Kathryn, wir sollten uns nun umziehen. Ich schlage vor, Du begibst Dich in den hinteren Teil und ich erledige es hier.“ Die Kommandantin nickte und verschwand mit ihrer Tasche in den hinteren Teil des Flyers. Nachdem Chakotay sich seiner Uniform entledigt hatte, zog er schnell Hemd, Weste und Jeans an. Als letztes zwängte er sich in die Cowboystiefel. Als Janeway leise wieder in den vorderen Teil des Shuttles kam, hörte sie ihn noch leise fluchen.
„Oh Chakotay, Du siehst ja richtig toll aus in Deinem Outfit.“ , sagte sie mit einem Grinsen im Gesicht. Ohne in ihre Richtung zu schauen antwortete er: „Warte ab, das Beste kommt noch!“ Mit diesen Worten setzte er seinen Cowboyhut auf und drehte sich lächelnd zu ihr um. Doch bei ihrem Anblick gefror das Lächeln und er erstarrte. „Kathryn.......Du siehst .....wunderschön aus.“ stammelte er. Sie hatte eine beigefarbene Bluse an, die mit zarten Rüschen verziert war, ihr dunkelblauer Rock viel ihr bis kurz über die Knöchel und an der Taille war beides mit einem schwarzen Gürtel verbunden. Ihr Haar hatte sie seitlich nach hinten gesteckt, so daß sie im Nacken wellig auf die Schultern viel. Das Gesicht wurde von einzelnen, kleinen Strähnen umrahmt. Er konnte den Blick nicht von ihr abwenden, so überwältigt war er. Kathryn stieg eine leichte Röte ins Gesicht. „Danke Chakotay. Das ist sehr lieb von Dir.“ Dann meldete sich der Computer. >Ankunft an den eingegebenen Daten in 2 Minuten.<
Der Flyer kam zum Stehen. Kathryn schaute aus dem Fenster und Sehnsucht machte sich in ihr breit. Die Erdkugel war fast zum greifen nah. Die letzte Zeit hatte sie oft daran gezweifelt, dass sie diesen wunderschönen Planeten noch einmal zu Gesicht bekommen würde. Und nun war er direkt vor ihnen. Chakotay unterbrach die Stille. „Wie wollen wir jetzt vorgehen?“ Janeway schaute ihn an. „Zuerst müssen wir einen geeigneten Landeplatz in der Nähe der Stadt suchen. Dank der Tarnvorrichtung, die wir vor ein paar Wochen einbauen konnten, dürfte das kein Problem sein. Danach werden wir uns etwas präparieren, denn es muß ja glaubhaft sein, dass wir überfallen wurden. Wir werden dann in die Stadt gehen und alles andere wird sich dann zeigen. Wir haben ab jetzt 13 Tage Zeit, um alle nötigen Vorbereitungen zu treffen.“ Chakotay nickte und beide setzten sich auf ihre Plätze. Chakotay setzte einen Kurs und flog langsam in die Erdatmosphäre, während Janeway die Tarnvorrichtung aktivierte.
Nach kurzer Zeit hatten sie einen geeigneten Landeplatz zwischen Bäumen und Felsgestein gefunden, der nur ca. 2 km von der Stadt entfernt war. Chakotay setzte zur Landung an und Janeway begann sich mit dem Hautgenerator zu bearbeiten. Sie hatte sich für eine blutende Nase und einen verstauchten Arm entschieden. Sie hatte sich schon zurechtgelegt, was sie zur Erklärung sagen würde. Dann war Chakotay dran. Er hatte lange überlegt und war zu dem Entschluss gekommen, dass er sich schlimmere Verletzungen zugetragen haben mußte, damit sie einfacher in einen tieferen Kontakt mit dieser Ärztin kommen konnten. Also verpasste er sich eine tiefe Schnittwunde am linken Arm, einen verstauchten Fuß und eine üble Prellung an den Rippen. Janeway schaute ihn an. „So, wir sollten aufbrechen!“ Chakotay nickte ihr zu und sie machten sich auf den Weg. Als die Stadt in Sichtweite war, ließ er sich auf die Erde nieder. Janeway blieb verwundert stehen. „Was machst Du da? Wir sind doch fast am Ziel!“ „Du wirst jetzt in die Stadt laufen und Hilfe holen.“ Er schaute an sich herunter. „Anhand meiner Wunden, wäre es glaubhafter, dass ich es nicht mehr bis zur Stadt geschafft habe. So werden wir es mit der Kontaktaufnahme wahrscheinlich einfacher haben. Ich weiß, Du bist eigentlich eine starke Frau, aber Du mußt versuchen, sehr verzweifelt und verängstigt zu wirken. Meinst Du, Du schaffst das?“ Janeway nickte:„Du hast Recht. Aber ich lasse Dich ungern alleine!“ Dann kniete sie sich nieder und berührte ihn sanft an der Schulter. „Pass bitte auf Dich auf. Wir wissen nicht, auf was für Menschen wir hier stoßen werden. Du weißt, dass das Verhältnis zu Indianern zu dieser Zeit nicht gerade das Beste war. Ich werde mich beeilen.“ Sie sah ihm tief in die Augen und wie auf Kommando liefen ihr zwei Tränen über die Wangen. Chakotay nickte und Janeway rannte los.
Völlig außer Atem kam sie in Colorado Springs an. Sie lief durch die Strasse, hielt sich ihren verletzten Arm und schrie: „ Ich brauche einen Arzt! Einen Arzt, bitte!!“ Dann brach sie zusammen. Ein junger Mann beugte sich über sie. „Bleiben sie ganz ruhig, Ma´am. Ich bringe sie zu meiner Mum. Sie ist die Ärztin in dieser Stadt.“ Janeway fing wieder an zu weinen. Dann hob er sie behutsam auf und trug sie zu dem Haus schräg gegenüber. Als er fast schon vor der Tür war, wurde diese von innen aufgerissen und eine Frau mit weißer Schürze stand im Eingang. „Matthew, was ist passiert?“ „Ich weiß es nicht. Sie kam schreiend in die Stadt gelaufen und ist dann zu Boden gefallen.“ „Leg sie bitte auf den Tisch und warte draußen, falls ich Dich noch brauche.“ Matthew nickte und tat, was ihm gesagt wurde. Als er die Tür geschlossen hatte, wendete sich die Ärztin an die ihr unbekannte Patientin. „Ich bin Dr.Quinn. Was ist passiert?“ Janeway versuchte sich aufzurichten, doch die Ärztin drückte sie wieder herunter. „Bitte bleiben Sie liegen, Ma´am. Sie sind nun in Sicherheit. Versuchen Sie mir zu sagen, was passiert ist.“ Mit ihrem unverletzten Arm griff sie nach der Hand der jüngeren Frau. „Mein Mann......bitte....er liegt vor der Stadt....er ist schwer verletzt.....bitte.“ Die Ärztin rief ihren Sohn herein und dieser machte sich dann auf den Weg, um den verletzten Mann zu bergen. Dr.Quinn kümmerte sich nun um Janeways Verletzungen. Kurze Zeit später hatte sie ihre Patientin versorgt, und diese stand dann langsam auf und stellte sich hin. Noch immer hatten sie kein weiteres Wort gesprochen. Dann ging die Tür auf und Chakotay betrat, auf Matthew gestützt, die Klinik.
Vorsichtig legt der junge Mann ihn auf den Tisch und die Ärztin machte sich sofort daran, den halb bewußtlosen Patienten zu versorgen. Dabei schaute sie fragend auf die fremde Frau auf der anderen Seite des Tisches. Janeway nahm Chakotays Hand in die ihre und drückte sie sanft. Nachdem die Ärztin ihn narkotisiert hatte, fing sie an, die tiefe Schnittwunde zu nähen und dann alles zu verbinden. Danach wurde er in ein Bett im oberen Bereich des Arzthauses gelegt, damit er sich in Ruhe erholen konnte. Janeway wich die ganze Zeit nicht von seiner Seite. Sie war ganz in ihren Gedanken versunken. Dann spürte sie eine sanfte Berührung am Arm und schreckte kurz zusammen. „Kommen Sie mit nach unten. Im Moment können wir hier nichts mehr tun. Er wird sich jetzt erstmal ausschlafen. Vielleicht können wir uns dann ja mal in Ruhe unterhalten!“, sie lächelte aufmunternd und Janeway gab ihr Einverständnis mit einem Nicken.
Gemeinsam gingen sie die Treppe hinunter und nahmen am Schreibtisch der Ärztin Platz! Die beiden Frauen schauten sich an. Dann übernahm Dr. Quinn das Wort. „ Ich möchte mich noch einmal vorstellen. Mein Name ist Michaela Quinn. Wie heißen Sie, und was ist Ihnen passiert?“ Janeway räusperte sich und faltete doch etwas nervös die Hände zusammen. „Mein Name ist Kathryn Janeway und mein Mann oben heißt Chakotay. Wir kommen aus Iowa und waren auf dem Weg nach Kalifornien, um Verwandte zu besuchen. Nicht weit vor dieser Stadt sind wir überfallen worden. Es waren drei Männer. Sie tauchten plötzlich zwischen den Büschen auf und wir hatten keine Chance zu entkommen. Sie haben uns aufs Übelste beschimpft und meinen Mann ohne Gnade zusammengeschlagen.“, Kathryn schluchzte kurz und schaute dann auf ihre Hände. „Es war schrecklich!“ Dr. Quinn hatte aufmerksam zugehört und lehnte sich nun etwas vor. „Was haben die Männer denn gesagt? Was war der Grund?“ „Oh, Ma´am, dass ist einfach erklärt. Wie ich sagte, heißt mein Mann Chakotay. Ihnen wird aufgefallen sein, dass dies kein westlicher Name ist. Der Vater meines Mannes war Indianer. In Iowa ist das kein Problem. Chakotay ist dort bei seiner Mutter aufgewachsen. Sie ist Engländerin. Ich wußte, dass es eine gefährliche Reise werden würde, weil hier die Meinung über Indianer nicht zum Besten steht. Aber mein Mann hat mir immer wieder Mut zugesprochen, bis ich einwilligte. Und nun das!“, Janeway fing an zu weinen, „Sind die Menschen in dieser Stadt auch so schlecht auf Indianer zu sprechen?“ Dr. Quinn nickte leicht. „Ja, bei einem großen Teil ist das hier leider genauso. Aber es sind zum Glück nicht alle so.“ „Dann sind wir hier auch nicht sicher. Es wäre wohl besser, wenn wir so schnell es geht versuchen, wieder nach Hause zu kommen. Noch mal möchte ich diesen Hass nicht erleben!“ Janeway stand auf und kehrte Dr. Quinn den Rücken zu. Sie hoffte, dass sie die richtige Taktik gewählt hatte, um sich ihrer Vorfahrin zu nähern. „Nein, das wäre nicht gut. Ihr Mann braucht noch viel Ruhe, bevor er sich wieder auf so eine beschwerliche Reise machen kann! Sie würden sich der Gefahr aussetzen, dass die Wunde wieder aufplatzt. Auch Sie sollten sich noch etwas schonen. Daher bitte ich Sie, dass Sie für die Zeit der Genesung unsere Gäste sind. Mein Mann Sully würde Sie sicher auch gerne kennenlernen. Es interessiert mich auch sehr, wie es erreicht wurde, dass sich das Verhältnis zu den Indianern in Iowa normalisiert hat. Vielleicht kann ich hier auch einige Ideen in die Tat umsetzen. Bitte nehmen Sie meinen Vorschlag an!“ Michaela Quinn war dicht an Kathryn Janeway heran getreten, und schaute ihr direkt in die Augen. Kathryn lächelte dankbar. „Sie haben bestimmt recht. Ich danke Ihnen für dieses großzügige Angebot. Es gibt nicht viele Menschen, die fremde Personen ohne Vorbehalt einfach bei sich aufnehmen. Ich nehme gerne an.“ Die Ärztin nahm ihre Hand, drückte sie und lächelte. „Ich freue mich. Ich werde jetzt meinem Sohn Bescheid geben, damit wir Ihren Mann transportieren können. Bitte warten Sie hier so lange.“ Kathryn nickte und Michaela verschwand schnell aus der Praxis.
Es war ein angenehmer Abend gewesen. Sie und Chakotay sind sehr herzlich in der Familie aufgenommen worden. Chakotay war zwischenzeitlich kurz erwacht, aber ist sofort wieder eingeschlafen. Also hatte sich Janeway entschieden, etwas nach draußen zu gehen und die angenehme Abendluft zu genießen und nachzudenken. Sie setzte sich auf die Treppe, und ihr Blick streifte über den Hof dieses Anwesens. Angst bahnte ihren Weg durch ihren Körper, denn die Tage wurden immer weniger, die ihr blieben, um ihr und das Leben ihrer Familie zu sichern. Wie sollten sie diesen Kerl erkennen? Sie wußte nicht, ob er in der Lage war, sein Aussehen zu ändern. Vielleicht war er schon ganz in ihrer Nähe, ohne dass sie davon wußte! Im Moment war sie nicht in der Lage, irgend jemanden vor ihm zu schützen. Sie hoffte, dass Chakotay morgen wieder so gut bei Kräften war, damit sie mit ihm darüber sprechen konnte. Sie mußten auch unbedingt zum Delta-Flyer, um Scans machen zu können. Niedergeschlagen legte sie ihre Hände vor ihr Gesicht und massierte mit den Daumen ihre Schläfen. Michaela Quinn war unbemerkt hinter sie getreten und legte ihr vorsichtig eine Wolldecke über die Schultern. Janeway schreckte zusammen.
„Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken. Die Abende können zu dieser Jahreszeit noch sehr kühl werden. Darf ich mich einen Augenblick zu Ihnen setzen?“, sie lächelte. „Aber natürlich!“ Janeway machte eine Pause und die Ärztin setzte sich neben sie. „Wissen Sie, ich liebe diese Ruhe. Wir wohnen in Iowa auch auf dem Land und ich liebe es auf unserer Veranda zu sitzen und die Sterne anzuschauen. Es kommt einem dann alles so leicht und friedlich vor.“ „Darf ich Sie etwas fragen, Ma´am? Ich will.....“ Janeway hob die Hand, so wie sie es immer tat, wenn sie etwas sagen will. „Bitte nennen Sie mich nicht Ma´am. Es würde mich freuen, wenn Sie Kathryn zu mir sagen.“ Dr. Quinn lächelte. „Gut, Kathryn. Dann sagen Sie bitte Michaela zu mir.“ „Was möchten Sie wissen, Michaela.“, sagte Janeway und sah die neben ihr sitzende Frau an. „Sie sind nicht so, wie viele der Frauen, die ich kennengelernt habe. Sie sind in ihrem Wesen sehr stark und wissen anscheinend genau, was sie in ihrem Leben erreichen wollen. Sie ........“,, sie stockte, denn sie war sich nicht sicher, die richtigen Worte gewählt zu haben. Sie hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Wie oft hat man ihr schon gesagt, sie solle ihre Meinung doch für sich behalten Janeway sah das zweifeln in ihrem Gesicht und fing an zu lachen. „Ja Sie haben recht. Ich strebe an, immer das zu erreichen, was ich mir vorgenommen habe. Einige Männer sind schon an meiner Sturheit verzweifelt! Diese Eigenschaft hat mir mein Vater vererbt. Wir hatten eine sehr große Farm mit vielen Angestellten, die sich um das Vieh und die Felder gekümmert haben. Er hat mich sehr oft mitgenommen, wenn er mit seinen Leuten die Rinder zum Fluß getrieben haben. Als kleines Kind saß ich dann immer vor meinem Vater und durfte die Tiere anfeuern. Er hat mir sehr viel beigebracht. Meine Mutter war das gar nicht recht. Sie hat oft mit ihm geschimpft, wenn ich im Bett war. Sie fragte ihn immer, ob er aus mir einen Jungen machen will. Sie hätte mich immer lieber vor dem Kamin sitzend sehen, mit einer zu bestickenden Decke. Als ich 16 Jahre alt war, ist mein Vater gestorben. Er wurde am Fluss überfallen und erschossen. Meine Mutter kam über den Verlust nie hinweg. Nach kurzer Zeit verkaufte sie die Farm und wir zogen in die nächste Stadt. Dort verbrachte ich 4 Jahre. Dann verstarb meine Mutter und ich zog wieder aufs Land, wo ich Chakotay kennenlernte. Ich werde meinen Eltern ewig dankbar sein, das ich der Mensch werden konnte, der ich heute bin!.....Aber was anderes. Sie sind auch nicht gerade die Frau, die in die allgemeine Norm passt. Ich habe jedenfalls noch keine Ärztin getroffen!“ Jetzt lachte auch Michaela. „Wir sind uns wahrscheinlich gar nicht so unähnlich. Auch bei mir kam es durch meinen Vater. Er war Arzt. Ich bin die jüngste von drei Schwestern. Mein Vater hatte bis zu meiner Geburt gehofft, dass er einen Jungen bekommen würde, dem er seinen Beruf nahe bringen könnte. Ich habe meinen Vater sehr geliebt und viel Zeit mit ihm im Krankenhaus verbracht. Mir machte der Beruf Spass und so entschied ich mich, egal wie schwer es sein würde, dass ich in seine Fußstapfen trete. Oh meine Mutter war sehr böse darüber, aber ich habe es trotzdem geschafft. Sie hat lange gebraucht, um zu akzeptieren , dass ich anders bin als meine Schwestern. Nach dem Tod meines Vaters habe ich seine Praxis übernommen, aber nach und nach blieben die Patienten aus. Dann las ich die Annonce, dass sie hier in Colorado Springs einen Arzt suchen und habe mich beworben. Oh, Sie hätten die Gesichter sehen sollen, als sie mich sahen. Hier hatten sie einen Michael Quinn erwartet. Beim telegraphieren meiner Bewerbung, wurde das a am Ende unterschlagen, weil man dachte, es wäre ein Schreibfehler.“ Nun lachten beide Frauen. Es dauerte lange, bis sie sich wieder beruhigt hatten. Dann sahen sie sich lächelnd an. „ Ich gehe jetzt rein. Sie sollten sich auch bald zu Bett begeben. Sie brauchen noch Ruhe!" Die Ärztin stand auf und ging zur Tür.
„Ich bleibe noch einen Augenblick. Gute Nacht Michaela.“ „Gute Nacht Kathryn.“
Langsam öffnete Chakotay die Augen. Er blinzelte einige Male, bis sich seine Augen an das schummerige Licht im Raum gewöhnt hatten. Er setzte sich leicht auf schaute sich um. Es war ein mittelgroßes Zimmer, in dem sich außer seinem Bett noch ein Schrank, ein Schreibtisch und ein Waschplatz befand. Trotz der wenigen Möbel, fand es Chakotay doch sehr geschmackvoll eingerichtet. Dann blieben seine Augen auf einen Punkt fixiert.. Auf einem Sessel in der rechten Ecke des Zimmers saß Kathryn und schlief unruhig. Die Decke, die sie sich übergelegt hatte, war bis auf die Beine herunter gerutscht und sie murmelte manchmal etwas unverständliches. Vorsichtig erhob er sich und mit wackligen Schritten, bewegte er sich in ihre Richtung. Er nahm die Decke, deckte sie wieder zu und streichelte ihr dann sanft über das Haar. Das Murmeln verstummte und ihm schien, dass sie sich langsam wieder beruhigte. Doch dann öffnete sie die Augen und sah ihn an. „Chakotay? Was...?“ Er legte ihr einen Finger auf die Lippen. „Schlaf noch etwas, Kathryn. Mir geht es gut. Es ist noch sehr früh. Nach dem Frühstück machen wir einen kleinen Spaziergang zum Shuttle. Dort können wir uns dann überlegen, wie wir weiter vorgehen werden.“ Janeway lächelte leicht und schloß die Augen. Chakotay wartete noch einen Moment, bis er anhand der tiefer werdenden Atemzüge sicher sein konnte, dass sie nochmal eingeschlafen war. Dann legte auch er sich wieder hin, aber schlafen konnte er nicht mehr.
Michaela deckte gerade den Frühstückstisch für Ihre Gäste, als sie Schritte auf der Treppe vernahm. Ohne aufzuschauen grüßte sie mit einem freundlichen Guten Morgen. Doch die männliche Stimme, die ihr antwortete, ließ sie doch aufsehen. Chakotay stand mittlerweile direkt vor ihr. „Ich denke, ich liege richtig mit der Annahme, dass sie Dr. Quinn sind. Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass Sie mich wieder zusammengeflickt und uns Unterschlupf gewährt haben. Meine Frau hat mir erzählt, wie nett Sie zu ihr waren. Wegen meiner Herkunft werden wir hier im Westen nicht oft so freundlich aufgenommen.“ Er streckte ihr die Hand entgegen. Michaela nahm seine Hand in die ihre und lächelte. „Für mich ist es nicht von Bedeutung, wo jemand her kommt. Ich beurteile Menschen nach anderen Kriterien. Wie ich sehe, geht es Ihnen wieder besser. Setzen Sie sich bitte hin. Ich möchte mir kurz Ihre Narbe ansehen.“ Nachdem sie den Verband gelöst hatte, blickte sie zufrieden auf. „Die Wunde heilt sehr gut! Das macht mich sehr froh, denn es hatte Sie sehr schlimm erwischt.! Während sie den neuen Verband anlegte, kam auch Kathryn nach unten. Michaela schaute kurz auf. „Guten morgen Kathryn. Haben Sie gut geschlafen?“ „Ja, wie ein Stein. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich jemals so gut geschlafen habe.“ Die beiden Frauen lachten. „Wie geht es Chakotay?“ „Sehr gut. In ein paar Tagen wird kaum noch etwas zu sehen sein. Ich habe Ihnen den Tisch gedeckt. Ich werde gleich mit Brian und Colleen in die Stadt fahren, und Sully ist heute morgen aufgebrochen. Er wird wahrscheinlich eine Woche weg sein. Sie sind also bis heute nachmittag alleine. Ich versuche meine Praxis heute früher zu schließen.“ Chakotay hob seine Hand. „Das ist nicht schlimm. Ich möchte mir etwas die Beine vertreten. Kathryn und ich werden uns nach dem Frühstück ein wenig die nähere Umgebung anschauen.“
„In der Scheune stehen noch zwei Pferde. Wenn Sie möchten, können sie die nehmen.“ „Danke, das ist nett. Wir sehen uns dann heute nachmittag.“, antwortete Janeway. Dr. Quinn nickte, zog dann ihren Mantel über, und mit einem letzten Gruß verließ sie dann das Haus.
Eine Stunde später waren die beiden Offiziere auf dem Weg. Kathryn tat sich etwas schwer beim Reiten. Es war schon Ewigkeiten her, dass sie auf dem Rücken eines Pferdes gesessen hatte. Chakotay mußte leicht schmunzeln, als er ihre krampfhaften Bemühungen sah, nicht aus dem Sattel zu fallen. Doch er verkniff sich eine Äußerung. Es dauerte nicht lange, bis sie am Flyer angekommen waren. Sie waren unbewußt ganz in der Nähe des Wohnhauses gelandet. Chakotay deaktivierte die Tarnvorrichtung und sie gingen ins Innere. Dort angekommen, aktivierte er den Schutz wieder und sie ließen sich beide auf den vorderen Sesseln nieder. Kathryn seufzte: „Zwölf Tage noch.....“ Chakotay legte seine Hand auf ihre Schulter. „Gib nicht auf, Kathryn. Wir schaffen das. Magst Du uns einen Kaffee replizieren? Dann läßt es sich besser nachdenken.“ Er lächelte und sie stand auf, um in den hinteren Bereich des Flyers zu gehen. Chakotay schaltete den Computer an. Da sie nicht wußten, wann sie unbemerkt wieder hierher gelangen konnten, wollte er einen Langstreckenscan laufen lassen, während sie sich unterhielten. Kurz darauf kam Janeway mit zwei dampfenden Tassen zurück und reichte ihm eine davon. Sie nahm einen Schluck und schloß dabei die Augen. „Das tut gut. Oh wie habe ich diese spezielle Mischung vermisst.“ Dann sah sie Chakotay an und auch ihr huschte ein Lächeln über die Lippen. Dann wurde sie wieder ernst. „Hast du schonmal überlegt, wie die Zukunft wohl sein würde, wenn es mich nicht geben würde? Die Voyager wäre wahrscheinlich nie im Delta-Quadranten gestrandet. Die Crew wäre nicht die, zu der sie in der langen Zeit geworden ist. Du, B´Elanna und die anderen Deiner ehemaligen Crew wären wahrscheinlich im Gefängnis gelandet, oder es hätte zu dem Zeitpunkt nie eine Verfolgung gegeben, denn ich habe ja Tuvok den Auftrag gegeben, bei Euch zu spionieren. Und wir hätten uns nie kennengelernt. Du hättest noch nicht mal eine Ahnung, dass Du in der normalen Zeitlinie auf Kathryn Janeway getroffen wärst......“ „Ja, es ist erschreckend, wenn man mal darüber nachdenkt. All das, was uns zusammengeschweißt hat, wäre für immer vergessen, weil es nie stattgefunden hat. Aber wir dürfen nicht daran denken. All unser Bemühen muß jetzt auf ein positives Ende zusteuern. Jetzt, wo ich Dich kenne, möchte ich nicht daran denken, dass ich eines morgens aufwache und mich an nichts mehr erinnern kann. Ich......“ Er wurde von einem Piepen unterbrochen und drehte sich Richtung Computer. Mit flinken Fingern berührte er die Schalttafel, und schon nach kurzer Zeit hatte er die Informationen auf dem Monitor. Beide schauten konzentriert auf den Text, der sich aufbaute. Dann sahen sie sich ungläubig an. „Eine Zeitspalte hat sich soeben geöffnet.“, entwich es dem Ersten Offizier. „Irgend etwas kommt gleich hindurch.“ Kathryn schaute ihn ungläubig an.
30 Minuten vorher
Die Stimmung auf der Brücke der Voyager war gedrückt. Jeder versuchte sich so gut es ging auf seine Station zu konzentrieren, um nicht unentwegt an den möglichen Verlust ihres Captains zu denken. Aber es gelang keinem, da sie, außer freiwilliger Systemtests nichts zu tun hatten. Ihre Momentane Aufgabe bestand schlichtweg nur darin, hier auf die Rückkehr des Delta-Flyers zu warten. Ein lautes Piepen unterbrach die Stille und kurz darauf meldete sich Harry zu Wort. „Commander, wir erhalten eine Audionachricht. Sie kommt von den Raumpiraten.“ Tuvok drehte seinen Kopf Richtung Ops. „Lassen Sie hören, Fähnrich.“ Harry betätigte einige Knöpfe, und schon einige Sekunden später ertönte die Stimme des Anführers. „Guten Tag Janeway. Falls Sie Ihre letzten Tage schon verplant haben, tut mir das leid für Sie. Denn ich habe meine Pläne geändert. Ich habe noch andere wichtige Termine, die ich nicht noch....warten Sie....aah....12 Tage verschieben möchte. Deshalb habe ich mein Vorhaben in Ihrer Vergangenheit vorverlegt. Also nehmen Sie sich frei und genießen Sie den Tag. Es könnte Ihr letzter sein!“ Danach brach er in schallendes Gelächter aus und beendete die Verbindung. Die ersten Minuten danach, war es so still auf der Brücke, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Alle schauten zu Tuvok, der angespannt im Sessel des Captains saß und seine Hände wie zum Gebet zusammengelegt hatte. Dann erhob er sich. „Sie wissen, wir haben den Befehl, hier zu warten. Doch die Umstände erfordern eine Änderung der Befehle, die wir erhalten haben. Da wir mit dem Captain und dem Commander keinen Kontakt aufnehmen können, und wir auch nicht wissen, ob sie die Möglichkeit haben, regelmäßige Scans im Shuttle zu machen, müssen wir ihnen in die Vergangenheit nachreisen. Sie müssen gewarnt werden, sonst können sie sich auf die neue Situation nicht einstellen. Mr. Kim errechnen sie die Zieldaten im Orbit und übertragen sie diese dann auf die Station von Lieutenant Paris. Mr. Paris, sowie sie die Daten haben öffnen sie eine Zeitspalte und bringen Sie uns hinein.“ Wie aus einem Mund bestätigten beide die Anweisungen und machten sich an die Arbeit. 15 Minuten später waren alle Vorbereitungen getroffen und vor ihnen öffnete sich der lichtdurchflutete Tunnel. Mit Impulsgeschwindigkeit steuerte Tom das Schiff hinein und dann waren sie verschwunden.
Kathryn sah abwesend Richtung Monitor, während Chakotay krampfhaft versuchte, dem Computer nähere Daten zu entlocken. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Sekunden kamen ihm wie Stunden vor. Mit einem kurzen Blick sah er zu Kathryn, die dicht neben ihm saß. Er konnte sich denken, wie sie sich nun fühlte. Er wußte, sie hatte Angst. Angst davor, was sie gleich lesen könnte. Angst vor der möglichen Zukunft, die ihre Ausradierung heißen könnte. Auch er fürchtete sich davor, aber er wollte es ihr nicht zeigen. Also richtete er seine Augen wieder auf den Monitor, doch seine Gedanken konnte er nicht abstellen. In der letzten Nacht hatte er sie lange angesehen und konnte auch Tränen nicht unterdrücken. Er wollte sie nicht vergessen müssen. Darum hatte er sich an den kleinen Schreibtisch in ihrem Zimmer gesetzt und mit Tinte und Feder Erinnerungen an Kathryn Janeway, sein Captain und seine beste Freundin, aufgeschrieben. Er vergaß nichts. Angefangen von dem Tag, als sie sich das erste Mal begegneten, über ihre gemeinsamen Abende und Abenteuer, bis hin zu ihrem rotblondem Haar, die tiefblauen Augen, die weich geschwungenen Lippen und ihrem wunderschönen Lächeln. Danach faltete er die Blätter feinsäuberlich zusammen und verstaute sie in seiner Westentasche. Unbemerkt zog er nun diese Blätter aus seiner Tasche und schob sie unter seinen Sitz. Plötzlich tat sich was auf dem Bildschirm. Neue Daten bauten sich auf und Chakotay traute seinen Augen nicht. Er las die Informationen dreimal bevor er sich an Kathryn wandte. „Es ist die Voyager.......!“ Kathryn schreckte zusammen und löste sich aus ihrer Erstarrung. „Was?“ „Die Voyager ist gerade in den Orbit eingetreten.“ Kathryn überlegte. Was machte die Voyager hier? Sie hatten doch den Befehl, zu warten? Sie nahm ihren Communicator von der Konsole neben ihr und tippte darauf. „Janeway an Voyager. Ich möchte eine Erklärung, warum sie uns nachgereist sind. Sie hatten einen Befehl!“ „Tuvok an Janeway. Ich trage die alleinige Verantwortung dafür und werde die Konsequenzen dafür trage. Ich mußte mich über Ihre Anordnung hinwegsetzen, da wir sonst keine Möglichkeit hatten, uns mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Mr. Paris beamt sich zu Ihnen herunter und erklärt Ihnen alles.“ „Na da bin ich mal gespannt. Janeway Ende.“ Janeway öffnete gerade den Mund, um etwas zu Chakotay zu sagen, als sich auch schon die Tür des Flyers öffnete und Tom hereingestürzt kam. Er grüßte die beiden Offiziere und fing dann auch gleich an zu berichten. „Das heißt, er könnte jeden Moment hier eintreffen. Habe ich das richtig verstanden?“, fragt der Erste Offizier. Tom nickte und richtete sich dann an Janeway. „Captain, die Voyager hat hinter dem Mond Stellung bezogen und es sind kontinuierlich Langstreckenscans am Laufen. Die Signale für die Communicatoren hat B´Elanna so moduliert, dass sie vibrieren, wenn die Voyager Kontakt aufnehmen will. So können Sie sie jetzt immer bei sich tragen, ohne dass es jemandem auffallen würde. Auf meinen Wunsch, hat mir Tuvok die Erlaubnis gegeben, auch hier unten zu bleiben. Bitte Captain, Sie haben so viel für mich getan. Sie gaben mir eine zweite Chance und haben an mich geglaubt. Ohne Sie wäre ich wahrscheinlich im Gefängnis verrottet. Ich verdanke Ihnen viel. Jetzt lassen Sie sich bitte einmal von mir helfen. Bitte!“ „Das ist zu gefährlich, Tom. Sie könnten dabei umkommen, und das könnte ich mir nie verzeihen.“ „Dem bin ich bewußt. Doch auch das kann mich davon nicht abhalten. Ich würde jederzeit mein Leben dafür geben, dass Ihres erhalten bleibt.“, entschlossen straffte Tom die Haltung und nickte. Janeway war gerührt. Langsam stand sie auf und umarmte den überraschten Tom. Dann sah sie ihm in die Augen. „Danke.“ Janeway überlegte und kam dann zu dem Entschluß, dass es besser wäre, wenn Tom sich im Hotel der Stadt niederließe. Sie entschieden sich dazu, dass auch er aus Iowa kommt und ein Freund der Familie ist. So konnten sie zusammen gesehen werden, ohne dass jemand auf irgendwelche Gedanken kommt. „Nun müssen wir Ihnen nur noch ein Pferd besorgen.“, sagte Janeway. Auf Toms Lippen formte sich ein leichtes Grinsen. „Das ist nicht nötig. Mein Pferd steht schon draussen neben Ihren. Sie hätten den Fähnrich im Transporterraum sehen sollen, als ich mit meinem tierischen Begleiter eintrat. Er hatte die Augen weit aufgerissen und die Kinnlade klappte herunter. War schon lustig anzusehen.“ Janeway lachte auf. „Das kann ich mir vorstellen.“ Nun wurde Tom noch über die wichtigsten Punkte unterrichtet, dann steckten sie die Communicatoren und die Phaser ein und machten sie sich gemeinsam auf den Rückweg.
Nach dem Einschecken ins Hotel ritt auch Tom wieder aus der Stadt hinaus. Er hatte mit den beiden Offizieren abgesprochen, dass sie sich sofort danach am Haus der Quinns treffen sollten, um weiteres zu besprechen. Chakotay hatte ihm vorher noch einmal den Weg erklärt, und es dauerte daher nicht sehr lange, bis er das Grundstück betrat.
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