Erstellt am 22.08.2003 - 12:18

"So kommt man also auch ums Laufen herum?"
„Wenn man jemanden dazu hat“
Viviana grinste leicht.
Vorsichtig legte Kiran sie auf dem Bett ab und ließ sich dann wieder in die Hocke sinken. „Was grinst du so?“
"Nichts, einfach nur so; laut dir sollte ich ja kein Trübsal blasen."
„Solls du auch nicht... ich bleibe bei der Meinung“
"Na eben, ich gehorch doch nur mal."
„Wenigstens einmal in 17 Jahren“
"Streich dir den Tag rot im Kalender an."
„Sollte ich vielleicht wirklich“, meinte Kiran mit leicht schief gelegtem Kopf und wollte sich schon erheben.
"Ich meinte damit nicht in meinem Kalender", gab sie gespielt tadelnd zurück und hielt Kiran fest.
„Warum denn nicht? So was gehört sogar ins Geschichtsbuch“, erwiderte Kiran leicht grinsend.
"Klar. Sag das unserem alten Geschichtslehrer. Vielleicht schreibt er's dazu und bringt's den anderen bei."
„Ich würd’s ihm sogar zutrauen“
"Dem`? Nie im leben."
„Aber es ist doch ein wichtiges Datum, wenn seine *Lieblingsschülerin* mal gehorcht“
"Aber halt nicht ihm."
„Da hat er wohl Pech gehabt“
"Eben."
„Dagegen machen kann er ohnehin nicht viel“
"Würde ohnehin nichts bringen."
„Das unter anderem“
Viviana nickte leicht.
Gedankenverloren blickte Kiran auf die Bettdecke und stütze die Arme verschränkt auf die Kante um den Kopf darauf zu legen.
Viviana beobachtete ihn stumm von ihrem Platz aus.
Für einen Moment schloss er die Augen. Ruhe... . Ein komisches Gefühl nach alledem.
"Kiran? Sicher, dass du nicht schlafen willst?", fragte sie dann leise und legte ihm die Hand auf die Schulter.
„Hm? Ja... ganz sicher“, meinte er nur halb verwirrt. „Ich bin nicht... müde“
Sie widersprach dem nicht, sondern ließ sich in die Kissen zurücksinken.
Einen Moment lang blickte Kiran noch zu Viviana auf ehe er den Blick wieder abwand und auf die Matratze starrte
Viviana schwieg schließlich, weil ihr wahrhaftig nichts einfallen wollte.
Eine ganze Weile später war Kiran schließlich doch eingeschlafen.
Viviana registrierte es erst nach einer Weile, obwohl sie keinen Schlaf fand. Erst als Kiran zur Seite wegglitt und auf dem Boden landete, setzte sie sich stirnrunzelnd auf. Ohne ein Geräusch zu machen stieg sie über ihn und zog die Decke von seiner Matratze um sie über ihm auszubreiten, bevor sie wieder in ihr Bett kroch.
Kiran bemerkte von alledem recht wenig. Der Tag hatte ihn einfach geschlaucht und die Anstrengung hatte nun ihren Triumph gefordert.