Elliz unregistriert
| Erstellt am 10.03.2011 - 10:19 |  |
Dies ist eine sehr kurze Kurzgeschichte - einfach mal so.
Gestern wollten wir ausgehen, der Peter und ich. Zum Poetry Slam wollten wir. Für die, die das nicht kennen, darf ich kurz erklären: Junge Leute, meist Studenten, tragen eigene Texte vor. Lustige, melancholische, die reine Poesie. Sie spielen mit Worten und nehmen den Zuschauer mit in die Welt der fühlenden Worte, die wir Normalsterblichen so nie verwenden könnten. Ich finde es wunderbar.
Aus diesem Grund hab ich mich ein bissl feingemacht, aufgeputzt. Auch wenn die Künstler selbst so aussehen, wie man sich einen schluffigen Studenten vorstellt, so ist ein solcher Abend für mich ein besonderes Ereignis. Da mag ich nicht mit Jeans und Pullover, da müssen Pumps und Blazer her.
Da ich vor einiger Zeit auf Arte die Fashion Week verfolgt hatte, erklärte ich dem Peter übers Haus verlassen, dass ich mich gerade wie ein Modell fühle. Die enge Jeans, die hohen Schuhe, die ich noch nicht eingelaufen habe. Eigentlich würden mir nur 15 cm längere Beine fehlen. Peter warf hilfreich ein, dass sich dann auch der Umfang der Beine modellartiger verteilen würde. Bevor wir zum unangenehmen Thema Gewicht vordringen konnten, liefen wir an einem kleinen Grüppchen vorbei. Der eine der Männer pfiff nach seinem Hund. Das gefühlte Model drehte sich um und sagte: "Danke, das habe ich gebraucht". Und nicht nur das, sondern auch das Gesicht des Mannes, voller Unverständnis. Das war der Auftakt zu einem sehr gelungenen Abend.
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