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Status: Offline Registriert seit: 08.09.2008 Beiträge: 2 Nachricht senden | Erstellt am 11.09.2008 - 19:30 |  |
Danke Agnes für diese wertvollen Gedanken.
Mich hat das grad richtig berührt...
Ich finde den Bogen, den Andrea Schwarz gespannt hat, sehr interessant...vom Aufbruch, über den Weg bis hin zum Ankommen...
Und es passt so gut zu unserer besungenen "Vision".
Alles fängt an mit einem Traum. Ich male mir aus, wie "etwas" entstehen könnte, wie es langsam Formen annimmt und welche Auswirkungen dieses "etwas" haben könnte. Daraus erwacht die Sehnsucht, diese Vorstellung Wirklichkeit werden zu lassen. Und irgendwann ist das Sehnen nach diesem "Neuen" so groß und ich treffe die Entscheidung, zu beginnen, aufzubrechen...
Und dann taste ich mich vorsichtig vorwärts, hänge vielleicht immer noch mit einem Zipfel an dem Zurückgelassen, was ja so vertraut war, hab vielleicht Angst vor dem nächsten Schritt, der in neues, ungewohntes Land führt, fühle mich vielleicht zu schwach oder zu klein, auf dieses große, scheinbar unerreichbare Ziel zuzusteuern, stelle das Ankommen in Frage...(ich finde mich da so wieder)
...aber dann höre ich Jesu Stimme, die mir ins Ohr flüstert:
"Du bist jemand. Du bist mein Ebenbild. Ich hab dich geschaffen aus lauter Liebe und hab dir Gaben und Kräfte geschenkt und Fähigkeiten liebevoll in dich hineingelegt und ich wünsche mir, dass du diese nutzt, dass du sie einsetzt, dass du neu anfängst, dass du aufbrichst zum Leben, dass du entdeckst, was ich dir anvertraut habe, dass du dich zu dem Bild hin entwickelst, was ich mir von dir gemacht habe..."
Behüte, was ich zurücklasse...das hat mich irgendwie sehr berührt...
Ich lasse zwar etwas hinter mir, was mir vielleicht wichtig und vertraut war, aber ich darf Gott sagen "Bitte behüte es" und dann kann ich es loslassen, kann mich viellicht, wenn nötig verabschieden, weil ich weiß, dass "es" bei Gott gut aufgehoben ist.
Lassen ist für mich wie eine bewusst geöffnette Hand, die bereit ist, alles zu geben und alles zu empfangen.
Ich hab mal ein Buch über das Neu anfangen, Bleiben und Lassen gelesen. Und da wurde von Petrus berichtet, der ja als "der Fels" bekannt war, der aber in gewissen Situationen auch an seine Grenzen kam. Als Jesus das erste Mal von seinem Leiden, Sterben und seiner Auferstehung sprach, machte ihm Petrus Vorwürfe und sagte, dass das nicht geschehen dürfe, dass Gott das verhindern müsse. Ein leidender, gekreuzigter Jesus passte nicht in die Vorstellung von Petrus. Er konnte da noch nicht begreifen, dass Jesus diesen Weg der Erlösung gehen musste...und welche neuen Wege verweigern wir vielleicht, weisen Dinge zurück, die uns erstmal verunsichern, uns erschrecken, ja vielleicht überfordern...was wir aber irgendwann doch mal tun müssen, um neu zu werden...
Ich persönlich spüre gerade in diesen Tagen auch so einen Aufbruch..Gott macht mich gerade auf so viele Dinge aufmerksam und es tut gut, sich aufzumachen, Neuem zu begegnen, auch wenn da tausend Fragezeichen sind und zu wissen, dass ER mich begleitet und meinen Weg segnet, weil er ein Freund vom Erneuern, Erfrischen und Neubeleben ist.
Wie schön, wenn eines Tages die Vision erfüllt ist,wenn man dann angekommen ist...in einem "Haus", wo man wahrhaft zuhause sein kann... wenn ich fühle: Jetzt habe ich Berührung mit dem unverfälschten Bild Gottes in mir...
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Jenny

Status: Offline Registriert seit: 20.09.2008 Beiträge: 1 Nachricht senden | Erstellt am 20.09.2008 - 23:42 |  |
Vielen Dank euch beiden, für diese wundervollen Gedanken.
Ich habe mich heute wieder in Ängsten, Selbstzweifeln, Arbeitswut und Unsicherheiten verheddert und meiner Seele keinen einzigen Atemzug gegönnt.
Glücklicherweise hatte ich den Einfall vor dem Schlafengehen nochmal kurz auf unsere Homepage zu schauen.
Als ich eure Gedanken gelesen habe, hatte ich für einen Moment das Gefühl, nach einem Tag im Dunst endlich einmal tief einatmen zu können und den Blick für das Wesentliche frei zu bekommen.
Mir fehlen gerade die Worte, um etwas zu diesen Gedanken hinzufügen zu können.
Hier nur ein Satz, an den ich in diesem Kontext denken muss und der auch von Andrea Schwarz stammt:
Wer ankommen will, muss aufbrechen.
Mir fällt grad auf, dass man "aufbrechen" nicht nur im Sinn von "sich auf den Weg machen" verstanden werden kann, sondern auch als ein Aufbrechen innerer Mauern und Riegel - sich öffnen...
Ich danke euch für diesen schönen Impuls, der mich in den morgigen Sonntag begleiten wird!
Eure Jenny
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