Uriel Administrator
Status: Offline Registriert seit: 05.06.2009 Beiträge: 969 Nachricht senden | Erstellt am 05.11.2009 - 16:20 | |
Der Tod ist das Aufhören aller Lebensvorgänge des Organismus, beim Menschen erkennbar am Atemstillstand, Aussetzen der Herztätigkeit und des Blutkreislaufes. Wiederbelebungsversuche etwa bei Ertrunkenen haben oft noch Stunden nach dem Unfall Erfolg. Der Tod wird amtlich festgestellt durch Leichenschau. Sichere Todeszeichen sind die Totenflecke, die von den Kopfmuskeln absteigende Totenstarre, die 5- 8 Stunden nach dem Tod beginnt u. sich nach 48—60 Stunden löst, die Leichenkälte u. die Trübung der Hornhaut des Auges. Der tote Leib verwest, d. h. er zerfällt in seine Bestandteile. Es ist dem Menschen gesetzt zu sterben. Zwar wehrt sich der Lebenstrieb dagegen. Aber die mittelalterl. Legende vom Jungbrunnen u. die moderne Erwartung eines „Athanasie-" oder Unsterblichkeitsmittels bleiben unerfüllbare Wunschträume. In der Lebensordnung, in der der Mensch steht, sind Altern u. Sterben unvermeidlich. Eine echte allseitige Verjüngung gibt es beim Menschen nicht. Der vorzeitige Verbrauch der Drüsen ist an vielen Alterserscheinungen schuld. Gelingt es, durch irgendwelche Eingriffe die Drüsen zu erneuter Tätigkeit anzuregen, so kann wohl eine Wiederauffrischung des alternden Organismus erzielt werden. Der normale Alters- Tod wäre ein Hirntod, ein langsames Hinüberdämmern vom Leben zum Tod. Jedoch ist dieser natürliche Alters-Tod kaum einmal zu beobachten. Auch der Greis stirbt meist nicht an einer Erschöpfung seines Lebens, sondern an einer Erkrankung, der freilich sein durch das Alter geschwächter Organismus leichter erliegt.
Das Wesen des Todes besteht in der Trennung der geistigen Seele vom Leibe. Nur der Mensch stirbt, das Tier dagegen verendet. Zwar hat auch das Tier im Augenblick seiner Lebensbedrohung eine Todesangst; sie ist aber auf den Augenblick der Bedrohung selbst beschränkt. Anders beim Menschen. Er wird erst dadurch im vollen Sinne Mensch, dass er aus dem kindlichen Spiel des unmittelbaren Dabeiseins bei Dingen u. Menschen herausgerissen wird u. bewusst auf das geistig vorweggenommene Ende seines Lebens zulebt. Selbst fünfjährige Kinder können bereits Angstträume haben, die sich auf den eigenen Tod beziehen. So begleitet der Gedanke an den Tod den Menschen durch sein ganzes Leben u. mahnt ihn zur sittlichen Lebensgestaltung, damit der Tod nicht Ende, sondern Vollendung des eigenen Lebens werde. Es ist ein vergeblicher Versuch, mit der Stoa u. der Lebensphilosophie (Nietzsche) dem Menschen die Todesangst ausreden zu wollen unter Hinweis darauf, dass der Tod eigentlich gar nichts sei: denn bis zum Tode lebe der Mensch, nachher aber sei er nicht mehr; nur die Vorstellung vom Tod mache diesen furchtbar (Epiktet).
Theologisch gesehen ist der Tod eine Folge der Ursünde im Paradiese; der Mensch im Urstande sollte durch eine besondere Gnade vom Tod frei sein. Für die Seele bedeutet der Tod die Trennung vom Leibe; sie beginnt ein außerleiblich unsterbliches Fortleben. Im persönlichen Gericht, das unmittelbar auf den Tod folgt, entscheidet sich das ewige Heil oder Unheil des Menschen. Die ewige Verdammnis wird auch „zweiter Tod" genannt (Apk 20, 6. 14).
Durch Christus hat der Tod des Menschen, die Folge der Sünde, sein Antlitz verändert, sofern er zum Eingangstor in ein ewiges, auch dem Leibe nach verklärtes Leben verwandelt wurde. Sterben in Christus bedeutet Sieg über den Tod, was die kommende Auferstehung offenbar machen wird. Deshalb soll der sterbende Christ seinen Tod mit Christus in Gehorsam gegen den himmlischen Vater auf sich nehmen u. als Buße aufopfern. In der wahrhaft menschlichen Todesangst ist nicht das Grauen der letzten Stunde das Entscheidende, sondern die Besorgnis, ob der Tod eine mit Gott durch Christus versöhnte u. verbundene Persönlichkeit vorfinden wird. Selbst ein Schopenhauer erklärt; „Die Gewissenssorgen, die bei Annäherung des Todes unausbleiblich sind, gehen aus der tiefen Überzeugung von unserer Unvertilgbarkeit durch den Tod hervor, die jeder im Grunde seines Herzens trägt". Die landläufige Auffassung vom Sterben behauptet, dass der Mensch in der Todesstunde in einer außergewöhnlichen Bewusstseinslage sei. Bereits Cicero spricht diese Ansicht aus. Man glaubt, dass über der Sterbestunde schon der erste Schimmer der hereinbrechenden Ewigkeit liege, der menschliche Geist in diesem Zustande seine gesamte Vergangenheit in einem besonderen Lichte sehe. Diese landläufige Auffassung vom Sterben war bei manchen Heiden Veranlassung, die „Bekehrung" auf das Sterbebett zu verschieben, — so Konstantin d. Gr. seine Taufe. Jedoch kann die nüchterne Beobachtung diesen außergewöhnlichen Zustand, der eine Bekehrung besonders erleichterte, für gewöhnlich nicht feststellen.
Die meisten Menschen sterben, wie sie gelebt haben. In der Benommenheit des Sterbens geht ihnen zumeist eine klare Beurteilung ihrer Lage ab. Nichts ist verkehrter, als eine „Bekehrung" auf das Sterbebett zu verschieben.
Im Mittelalter wurde eine ars moriendi („Kunst des Sterbens") gepflegt, ein bewusstes Sichvorbereiten auf den Tod. Der moderne Mensch aber geht meist angstvoll dem Gedanken an den eigenen Tod aus dem Wege. Die verdrängte Angst vor dem eigenen Tod führt häufig zu seelischen Erkrankungen (Jung, Schultz). Wenn es um das eigene Leben geht, betrügen sich selbst erfahrene Ärzte. Es ist nicht zu verantworten, wenn der Schwerkranke, der die Wahrheit wissen will, über seine Lage belogen wird. Angehörige u. Pfleger haben die Pflicht, den Sterbenden auf seinen Tod vorzubereiten, damit sein Sterben eine menschliche Handlung werde.
Die Kirche stellt dem Sterbenden ihre Gnadenmittel aufs reichste zur Verfügung. Der Priester als Beichtvater von Sterbenden hat besondere Vollmachten. Zum „Versehen" eines Schwerkranken gehört Spendung des Bußsakramentes, der hl. Kommunion, der Krankensalbung u. des Apostolischen (Päpstlichen) Segens, mit dem in der Sterbestunde ein vollkommener Ablass verbunden ist (der Sterbende soll dabei wenigstens mit reumütigem Herzen den Namen Jesu anrufen). Vor dem Erscheinen des Priesters sollten die Angehörigen den Versehtisch vorbereiten: weißes Tuch, Kruzifix, Teller mit Brot u. Salz, Teller mit Wattebäuschen, Glas mit Weihwasser, Glas mit reinem Wasser, Handtuch. Das Römische Rituale hat einen eigenen Ordo commendationis animae, deutsch Sterbegebet genannt.
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Matth 5:11 Selig seid ihr, wenn sie
euch schmähen und verfolgen und lügnerisch allerlei
Arges wider euch reden um meinetwillen!
„Wer Maria nicht ehrt, sich Gnaden verwehrt!“
„Gepriesen sei der Herr durch der Engel Lobgesang“
Hl. Gottesmutter Maria Hl. Joseph von Nazareth Hl. Apostel Johannes Hll. Engel Hl. Uriel Hl. Beda Venerabilis Hl. Thomas von Aquin Hl. Pseudo-Dionysius Hl. Nikolaus von Myra Hl. Cäcilia Hl. Christina Mirabilis Hl. Maria Kreszentia Höß Hl. Johannes Don Bosco Hl. Johannes Maria Vianney Hl. Hildegard von Bingen Hl. Pater Pio Hl. Bernhard von Clairvaux Sel. Maria Deluil-Martiny Sel. Anna Katharina Emmerick Mechthild Thaller-Schönwerth Gisela-Maria |
Mariamante Moderator
Status: Offline Registriert seit: 07.06.2009 Beiträge: 565 Nachricht senden | Erstellt am 06.11.2009 - 08:24 | |
Gedenke der letzten Dinge ( Tod, Gericht, Himmel, Hölle, und du wirst in Ewigkeit nicht sündigen.
So sagt es uns die Schrift. Das "Memento mori", das Gedenken an den Tod konfrontiert uns mit der Wahrheit, dass unser Pilgerweg auf Erden zeitlich beschränkt ist.
Im Gleichnis von jenem Mann, der eine reiche Ernte erwartet, die alten Scheunen niederreissen, neue aufbauen will - und sich nur um das Vergängliche kümmert heißt es, dass Gott sein Leben noch "heute Nacht" fordern wird. Die Bereitschaft dem Tod zu begegnen sollte unserem Leben insofern Tiefe verleihen, als wir die Zeit die uns geschenkt ist nützen. Carpe diem- nütze den Tag.
Der Tod wird auf vielfache Weise verdrängt - aber keiner der Sterblichen entgeht ihm. Es ist daher weise, sich auf den Tod vorzubereiten.
Pater Faber schreibt einmal: Für die christliche Seele ist das Sterben das Fallen von der linken Hand Gottes in die rechte Hand Gottes. Diese Worte zeigen uns, dass das ewige Leben (mit Gott) nicht erst im Jenseits beginnt, sondern dass wir ansatzweise schon mit Gott leben müssen, damit unser Sterben das ist, was es sein sollte: Die Tür zum neuen, zum ewigen Leben mit Gott.
So wie der Mensch bei der Geburt aus der Geborgenheit des Mutterleibes hinaus muss, so ist auch der Tod eine Art Neugeburt für das ewige Leben. Bereiten wir uns auf dieses Sterben dadurch vor, dass wir "uns selbst" sterben damit Christus immer mehr in uns wirken kann- damit wir mit IHM vereint sind- dann wird auch unser Tod ein Tor zum ewigen Leben sein können.
Signatur Gelobt sei Jesus Christus |
VIAVERITAS römisch-katholisches Forum
Status: Offline Registriert seit: 12.06.2009 Beiträge: 566 Nachricht senden | Erstellt am 10.02.2011 - 01:02 | |
Wissen unsere Verstorbenen, die zur Anschauung Gottes gelangt sind, um uns und um das Geschehen auf der Erde?
Die vollendeten Menschen bleiben, wenngleich sie aus der Geschichte ausgeschieden sind, dennoch mit denen, die sich noch auf der Wanderschaft zwischen Zeit und Ewigkeit befinden, durch Christus im Heiligen Geist unsichtbarerweise aufs Innigste verbunden. Das ergibt sich aus dem Glaubenssatz von der Gemeinschaft der Heiligen. Die selige Schau Gottes, an der die Verstorbenen teilnehmen, erstreckt sich auf alles, was das schöpferische und vorsehungsmäßige Denken Gottes enthält. In dem Maß, in dem die Seele mit Gott eins ist, erkennt sie durch ihn alle Dinge. In dem Maß, in dem Gott es für gut hält, lässt er sie der Schau derer, die auf Erden leben, teilhaftig werden. Diese Schau ist nicht nur eine ferne Vorstellung, sondern ein Gegenwärtigsein durch Gott. In Gott können die Verstorbenen alles wissen, was in unserem Erdenleben vor sich geht und was uns passiert, und so ständig um uns und bei uns sein.
Der Tod entführt uns unsere Angehörigen nicht in eine unermessliche Ferne, sondern im Gegenteil: er hebt jede Entfernung zwischen uns auf, weil er die Seele von der örtlichen Gebundenheit, die durch die Materie erzwungen wird, befreit. Der Tod zersprengt die Familie nicht, nein, die toten Familienmitglieder gehören auch fernerhin zu uns, nur dass sie in einem anderen Haus leben. Sie sind mit uns verbunden und wissen um uns. „Wenn die Fenster eines Zimmers mit Spitzenvorhängen verdeckt sind, so kann man vom Zimmer aus doch alles beobachten, was auf der Straße vorgeht; aber die draußen sind, können nicht sehen, wer im Zimmer ist und was er tut. Ähnlich ist das Verhältnis zwischen uns und dem himmlischen Vaterhaus. Ein Spitzenvorhang hängt dazwischen. Die drinnen sind im himmlischen Vaterhaus, sehen uns ganz gut, obschon wir sie nicht sehen." Es ist, wie es in dem Gedicht heißt:
Man reicht sich wohl die Hände, / als sollt' geschieden sein; / und bleibt doch ohne Ende / im innigsten Verein. / Man sieht sich an, als sähe / man sich zum letzten Mal, / und bleibt in gleicher Nähe / im Herrn doch überall.
Wissen die Verstorbenen um unsere Schwierigkeiten und Leiden?
Ja, sie können unsere Unruhe, unsere Sorge, unsere Qual erkennen. Sie sehen den Schmerz, den wir über ihr Fortgehen empfinden. Sie wissen um die Fehler, durch die wir Gott beleidigen. Aber ihnen erscheinen unsere Leiden und Sorgen in einem ganz anderen Lichte als uns. Sie beurteilen alles im Lichte Gottes. Sie sehen, wie Gott in seiner Weisheit und Barmherzigkeit das verwirrende Problem des Bösen zur glücklichen Lösung bringt; sie sehen den tiefen Sinn unserer Leiden, unserer Versuchungen, ja selbst unserer Fehler und erleben im Voraus den Triumph der göttlichen Barmherzigkeit. Das Wissen um unsere Trauer und unsere Kämpfe veranlasst sie, nur noch inniger für uns Fürsprache einzulegen.
Können die Verstorbenen uns zu Hilfe kommen?
Die Seligen des Himmels können bei Gott unsere Fürsprecher sein. Von jeder Schuld gereinigt und dem göttlichen Wollen ganz gleichgeschaltet, sind sie mächtige Anwälte für uns. „Ich bete für die Abgestorbenen, damit sie, wenn sie im ewigen Himmelreich sein werden, es nicht versäumen, auch für mich zu beten" (Augustinus). Thomas von Aquin sagt: „Wir beten zu den Heiligen, nicht damit Gott durch sie von unserer Bitte Kenntnis erhalte, sondern damit durch ihre Fürbitte und Verdienste unsere Gebete Erhörung finden."
Die ersten Christen beteten nicht nur für die Verstorbenen, sondern baten auch um ihre Fürbitte und ihren Schutz. In den Katakomben finden wir Inschriften wie: „Lebe in Christus und bitte für uns! — Deine Seele möge glücklich sein und für deine Kinder beten!" Unter der römischen Basilika des hl. Sebastian an der Via Appia, wo die Leiber der Apostelfürsten einige Zeit bestattet waren, fand man zahlreiche lateinische und griechische Inschriften: „Petrus und Paulus, bittet für uns." Viele Tatsachen erhärten, wie machtvoll die Fürsprache der Seligen des Himmels ist. Zahllose Bekehrungen, Gnaden aller Art, Heilungen und die verschiedensten Wohltaten wurden zu allen Zeiten von den Gläubigen der Fürbitte ihrer Verstorbenen zugeschrieben. Die Kirche erkennt solche wunderbare Tatsachen an, nicht zuletzt dadurch, dass sie bei Selig- und Heiligsprechungsprozessen einzelner Diener und Dienerinnen Gottes mindestens zwei nach ihrem Tod erfolgte Wunder fordert.
Können Verstorbene erscheinen?
Der Glaube an die Möglichkeit des Erscheinens Verstorbener ist so alt wie die Geschichte der Menschheit. In der Gegenwart begegnet man häufig der Meinung, es könne keinem vernünftig und klar denkenden Menschen einfallen, an Erscheinungen von Verstorbenen zu glauben. Alles, was über solche Erscheinungen berichtet werde, sei leere Phantasie und erträumtes Wunschbild. Ohne Zweifel spielen bei solchen Berichten in sehr vielen Fällen Einbildung und Halluzination eine große Rolle. Vielleicht dürfen die meisten dieser Erscheinungen auf noch unerklärliche Kräfte zurückzuführen sein, worüber die Parapsychologie Auskunft geben könnte. Aber so berechtigt auch die Vorsicht ist, mit der man an derartige Erzählungen herangeht, so steht doch unwiderleglich fest, dass Erscheinungen von Toten durchaus möglich sind und auch tatsächlich stattgefunden haben.
Mag man auch alte Kirchenschriftsteller (z. B. Tertullian, Augustinus, Evodius, Gregor d. Gr.), die von der Möglichkeit des Erscheinens abgeschiedener Seelen überzeugt waren, wegen der damaligen mangelhaften Kenntnis auf dem Gebiet der Wissenschaft, des Okkultismus und des Seelenlebens nicht gelten lassen, so wird man einen Theologen wie Thomas von Aquin nicht einfach beiseite schieben können. Dieser gewaltigste der Scholastiker beschäftigte sich auch mit okkulten Phänomenen und bejahte darüber hinaus durchaus auch die Möglichkeit von Geistererscheinungen. Er erklärte, dass die Seelen des Reinigungsortes (=Purgatorium) den Lebenden erscheinen können, um sie um Hilfe zu bitten. Sie können im Inneren des Menschen entsprechende, mit den Sinnen wahrnehmbare Bilder hervorrufen, oder durch Mitwirkung eines Engels eine sinnenfällige Hülle annehmen und durch mechanische Bewegungen dieses Körpers Erscheinungen bewirken: Bewegung, Ton, Sprache, Licht, Wärme.
So dachte Thomas von Aquin. Und ähnlicher Anschauung sind eine große Reihe namhafter Theologen der Neuzeit. A. Gatterer schrieb: „Nur ungesunde Hyperkritik kann alle derartigen Vorkommnisse (Armenseelenerscheinungen und dergl.) samt und sonders ablehnen oder ihnen jeden wissenschaftlichen Wert absprechen . . . Nicht wenige Erscheinungen Verstorbener sind die Grundlage eines gediegenen wissenschaftlichen Beweises für das Fortleben der Seele nach dem Tod." A. Seitz urteilte: „Nicht bloß vereinzelt, sondern auch fortgesetzt, ja in zahlreichen Fällen sind Kundgebungen durch Menschenseelen aus dem Jenseits nicht von vornherein abzuweisen, sondern anzuerkennen." Auch ein Psychologe von der Bedeutung eines C. G. Jung oder ein Philosoph vom Rang eines Driesch geben die Möglichkeit von Geistererscheinungen zu. E. Mattiesen („Das persönliche Überleben des Todes") führt eine größere Anzahl von Fällen an, an denen auch die strengste Kritik nichts Wesentliches auszusetzen vermag. Im Leben der Heiligen oder heiligmäßiger Menschen sind viele solche Erscheinungen bekannt geworden, die so verbürgt sind, dass ein Zweifel daran vernünftigerweise nicht möglich ist. Es sei nur auf die gottselige Maria Anna Lindmayr hingewiesen, auf Anna Katharina Emmerick, auf Klara Moes, auf Don Bosco u. a.
Über Erscheinungen, durch welche die Menschen stark belästigt und gequält werden, schreibt K. Gutberiet: „Der Volksglaube schreibt vielfach Spuk und andere Erscheinungen Seelen zu, die noch in einer Reinigung sich befinden, und man glaubt, dass dieses „Umgehen" ein Teil ihrer Buße sei. Das könnte wohl sein, wenn sich die Erscheinung auf Bitte um Hilfe von den Lebenden beschränkt; es geht aber nicht an, wenn die Lebenden empfindlich durch den Spuk gequält werden, wenn ihre Häuser durch Spuk unbewohnbar gemacht werden. Von diesen Seelen, die in der Liebe Gottes und der Mitmenschen gefestigt sind, gilt dasselbe wie von den bereits Vollendeten. Sie können nicht Urheber so unpassender Manifestationen sein. Sie stehen auch unter unmittelbarer Leitung Gottes, können also nicht nach Belieben Unfug treiben."
Die Kirche macht Privatoffenbarungen und Erscheinungen grundsätzlich nicht zur Grundlage ihrer Lehrentscheidungen über Fragen des Jenseits. Sie erteilt auch in der Regel Schriften, die von solchen Erscheinungen ausführlich berichten (z.B. Die Tagebuchaufzeichnungen: „Erlöste Seelen“, oder die Schrift: „Arme Seelen erscheinen in der Hölle von Schlesien“) nicht das Imprimatur. Aber mit Thomas von Aquin hält auch sie an der Möglichkeit solcher Erscheinungen fest.
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„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich!“ (Joh 14:6)
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Benedetto Priester
Status: Offline Registriert seit: 07.06.2009 Beiträge: 633 Nachricht senden | Erstellt am 23.02.2011 - 00:13 | |
Ich probiere mal kurz zu antworten:
1. Gibt es christliche Stellungnahmen zu Palliative Therapie /Medizin ?
http://palliativ-medizin.org/
sehr gute Infos
Radio Vatikan: http://www.katholisch.de/18902.html
2. Was haben Sterben, Tod und Trauer mit Kerzen zu tun? Warum stehen die oft in Verbindung ? Warum macht man Kerzen an?
Kerzen sind immer - auch am Altar - Sinnbild der Vergänglichkeit bzw. des sich aufopfern eines Menschen, um "Licht" zu spenden, sich selbst aber dabei verzehrt (Am Altar auch Sinnbild für Christus)
3. Was hat Sterben, Tod und Trauer mit Weihrauch zu tun ? unsere Lehrerin möchte Weihrauch mitbringen, was sage ich am besten zu diesem Thema ?
Weihrauch ist (besonders in der Apokalypse) das Zeichen für die vor Gottes Thron emporsteigenden Gebete der Menschen. (Vgl. Sir, 24,15: "Weihrauchwolken im heiligen Zelt")
4. Das gleiche zu den Kräutern : Salbei und Lavendel ? Was gibt's da zu sagen? und besonders würden mich antworten freuen was es aus christlicher Sicht zu bedeuten hat?
Dazu kann man nix sagen, denn das scheinen lokale Gepflogenheiten zu sein. Liturgisch sind sie sicher nirgends vorgesehen. Es ist wohl ein alter Hinweis, dem Toten in den Sarg noch etwas von "DER FRUCHT DER ERDE UND DER MENSCHLICHEN ABREIT" mit zu geben.
5. Wie sollte eine gute Sterbekultur aussehen?
a) Lange Vorbereitungszeit. Wer etwa 60 über0schritteen hat, sollte immer wieder an seinen eigenen Tod denken: Im Gebet um einen guten Tod, bei Beerdigungen oder beim Sterben von Menschen dabei sein, langsam die "Angst" überwinden und irgendwann mal, nach 2-3 Jahren ganz normal über den Tod denken können.
b) Bei ernster Erkrankung: sein Leben bedenken, was war gut, was weniger gut. NIE sollte man aber die Vergangenheit beklagen, das ist falsch. Man kann Vergangenes nicht mehr ändern. UND DENOCH: Man kann sie im Hinblick auf die Ewigkeit abmildern, ja abändern. Nicht was geschehen ist, sondern wie das Geschehene von Gott bewertet wird!
c) Wenn die Botschaft "Unheilbar" kommt? Nach einem kleinen normalen Schock nicht weinen, nicht fragen Warum... sondern überlegen, was von Punkt b) noch übrig ist, öfteres Gespräch - mit Lossprechung oder Segen - mit dem Priester, Sterbesakramente bewusst aufnehmen und nicht erst, wenn's "das Letzte" ist... Die Angehörigen, Enkelkinder etc. trösten und mehr über den Himmel und Gott als über die Krankheit und das Weggehen reden!
6. Was sollte im Zimmer vorhanden sein? und was sollte bei Sterbenden gemacht werden und was sollte wieso bei verstorbenen hingelegt werden und was sollte noch so gemacht werden?
Bei der Beerdigung? Die findet ja in der Regel nicht mehr ab dem Hause, sondern ab der Friedhofskkapelle!
7. Wie sollte der Tod am besten sein? Viele sagen die möchten die Todesminute nicht erleben. Aber ich meine man sollte den Übergang in den Tod nicht verschlafen, sondern versuchen bewusst im Gebet zu erleben? Was sagt ihr dazu, wie sollte die Todesminute oder Stunde verlaufen?
Ich habe schon sehr viele Menschen sterben gesehen. Keine 7 Ochsen hätten mich da weggebracht: Es ist wunderschön zu sehen, wie gläubige Menschen sterben, indem man sie mit Gebet bis zum letzten Atemzug begleitet. Sterben ist der Höhepunkt des Lebens. Es ist jenes Ziel erreicht, wofür wir geboren wurden.
Plötzlicher Tod? Todesstunde verschlafen soll schön sein? Das sind Ammenmärchen. Sterben muss genau so bewusst sein wie das Leben selbst, weil Sterben konstitutiv zum Leben gehört; ist NOCH Teil des Lebens und dennoch schon Teil der Ewigkeit. Glaubende Menschen legen die Vergangenheit in die Hand des himmlischen Vaters, des Schöpfergottes, und Vertrauen auf die Verdienste Jesu und der Heiligen und hoffen warten und freuen sich, auch wenn dies ein anderes "Freuen" ist, wie jenes, was man im allgemeinen damit umschreibt.
Was fällt euch wichtiges noch ein? Was man erwähnen sollte?
Gibt es gute Texte oder Videos zum Thema im Internet?
oder was empfehlt ihr noch so?
Was sollten wir im Unterricht besprechen? ausprobieren? machen?
Was ist gute Trauerbewältigung?
Die Hinterbliebenen haben einen geliebten Menschen verabschiedet,. Sie sollen offen und ohne Scheu klagen oder weinen können und dürfen. Reiner Hallelujagesang auf den, "der ja jetzt schon im Himmel isrt", bringt weder dem Hingeschiedenen noch den Hinterbliebenen etwas.
Signatur Wir aber verkünden Christus, den Gekreuzigten! (1 Kor 1,23) |