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Status: Offline Registriert seit: 14.03.2007 Beiträge: 1 Nachricht senden | Erstellt am 14.03.2007 - 02:39 |  |
Das Boot ist noch nicht da, aber ich moechte zumindest ein paar Erfahrungen teilen, die ich waehrend des Bestellungsprozesses gemacht habe.
Der Haendler in Neuseeland macht einen sehr guten Job. Wir haben eine Probefahrt gemacht, haben auch danach das Schiff nochmals besucht, alles das, obwohl das Boot in Privatbesitz und vom Haendler nur ausgeliehen war.
Das Fahrzeug laesst reagiert sehr feinfuehlig im Seegang, Wenden sind moeglich fast auf dem Teller. Der Volvo Penta D1-30 ist sehr, sehr leise. Die Bedienung der Schoten, Fallen, etc. ist uebersichtlicht und einfach.
Die Verarbeitung ist solide, auch wenn man nicht leugnen kann, dass hier Grossserienbau betrieben wird. Beispielsweise werden die Schappen einfach aus einem beliebigen Stueck Holz zugeschnitten. Ob die Maserung oder wenigsten der Farbton einigermassen passt, ist vollkommen irrelevant. Bei dem konkreten Fahrzeug habe ich in einem Fall einen schlampigen Umleimer festgestellt.
Die Schotten zur Nasszelle und zur Achterkajuete koennen mit Haken festgestellt werden. In der Marina kann dies jedoch zum Klappern fuehren. Natuerlich kann man die Tueren auch schliessen, aber wenn das Fahrzeug nicht benutzt, laesst man in Neuseeland in der Regel einen Luftentfeuchter laufen, um keine Feuchtigkeitsschaeden zu bekommen.
Die Konstruktion, ueber die die Ankerkette gefuehrt wird, macht keinen uebermaessig stabilen Eindruck mit lediglich vier duennen Bolzen. Hier erwarte ich die ersten Schaeden, insbesondere nachdem ich mit anderen Bootseignern gesprochen habe.
In Neuseeland muessen fuer den Charterbetrieb andere Feuerloescher installiert werden. Leider kann man die serienmaessigen nicht abbestellen, sondern muss sie bezahlen, auch wenn sie hier dann weggeworfen werden.
Das Schiebeluk ueber dem Niedergang sollte auf einem Material geschoben werden, das leiser laeuft.
Die Hecklaterne ist nicht im 90 Grad Winkel zur Mitschiffslinie montiert, sondern an den gebogenen Heckkorb geschraubt. Dies ist im eigentlichen Sinne nicht den Regeln entsprechend, aber vielleicht bin ich hier jetzt etwas zu pingelig. Ein kraeftiger Fusstritt wird das Problem beheben.
Bei der Standardausfuehrung fuer ein Grosssegel ohne Rollreff im Mast kann es bei Unachtsamkeit leicht passieren, dass das Grossfall sich irgendwo an der Saling verhakt. Dann muss man eine Weile am Fall wedeln, um es wieder gangbar zu machen.
All das ist allerdings relativer Kleinkram. Ich bestelle das Boot trotzdem. Andererseits wuerde ich mich freuen, wenn Bavaria-Leute meine Kommentare lesen und vielleicht fuer einzeln erwaehnte Punkte eine andere Loesung finden wuerden.
Insgesamt macht das Modell einen guten Eindruck, und vielleicht finde ich die Zeit, mehr Erfahrungen hier zu veroeffentlich, wenn meine Bavaria dann da ist!
Signatur Manfred.
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