Erstellt am 09.07.2022 - 06:38

Er war echt ein komischer Typ und ich wurde nicht wirklich schlau aus ihm. Der Fall war für mich glasklar. Kaito dagegen ein absolutes Rätsel. Dass er sich mir ständig anbot, war für mich ein Alarmsignal. Was war ihm passiert, dass er alles auf seinen Körper setzte und bereits für weniger als eine kalte Pizza mit jemanden schlafen würde. Was war weniger? Ein Lächeln? Oder schlimmer? War es, dass er atmen durfte? „Ich frage mich, warum ich eigentlich vom Neuling verhört werden soll.“ kam es plötzlich von Kaito, was mich aufhorchen ließ. „Woher weißt du, dass ich der Neuling bin?“ fragte ich misstrauisch. Hatte er mich etwa durchleuchtet?!!!! Kaito lachte leise „Wie alt bist du? 19?“ //Volltreffer// dachte ich. „In deinem Alter beginnt man eigentlich erst die Ausbildung zum Officer. Ein Praktikant wirst du wohl nicht sein. Diese Verhörsituation lässt auf Doppelschichten schließen und, dass du mit mir allein gelassen wirst, lässt darauf schließen, dass du entweder extrem befähigt bist oder bestraft wirst und ich glaube, dass mir hier kein Genie gegenüber sitzt!“ er zwinkerte mir zu und wollte mich mit der Aussage eindeutig provozieren!!! Schließlich hatte er ja herausgefunden, dass ich die Ausbildung sehr schnell abgeschlossen hatte. Er war jedoch intelligent genug um den feinen Unterschied zwischen Belohnung und Bestrafung zu sehen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich durfte ihn nicht unterschätzen. „Ich bin nicht besonders beliebt“ gab ich schließlich zu und fragte mich, ob Kaito nicht sogar dafür verantwortlich war, dass ich noch nicht rausgeworfen wurde. Kaito sah mich an, als würde er mir gleich verkünden, dass ich dafür bei ihm besonders beliebt bin doch die Stimmung veränderte sich schlagartig, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Mein Chef warf mir seinen allerbesten bösen Blick zu. Wahrscheinlich war er nicht besonders froh darüber, dass ich eine Essenspause im Verhör eingelegt hatte. Und obwohl mein Chef durchaus einschüchternd wirken konnte, war er eine Witzfigur zu dem Mann, der neben ihm stand. Sein Blick war neutral, aber irgendwas war an ihm, was mir schlagartig eine unangenehme Gänsehaut verpasste. Dem Kerl wollte ich nicht nachts allein auf der Straße begegnen. Für den Bruchteil einer Sekunde wirkte Kaito verängstigt. Oder hatte ich mir das nur eingebildet? Denn im nächsten Moment scharwenzelte Kaito mit einem gewaltigen Hüftschwung und einem Augenaufschlag zu ihm. Es hätte mich nicht gewundert, wenn Kaito im nächsten Moment noch angefangen hätte zu schnurren. Und damit verschwanden Kaito und dieser dubiose Kerl. Ich konnte ihnen nur verdattert hinterher schauen. Besonders lange konnte ich mich allerdings nicht wundern, denn mein Chef erwachte aus seiner Schockstarre und hielt mir wutentbrannt einen Vortrag über Professionalität. Schön, dass wir dabei komplett außer acht ließen, dass hier gerade ein Verdächtiger raus marschiert war, ohne dass dieser eine Schmierenkomödie aufführen konnte, die ihm ein Alibi gegeben oder ihn entlastet hätte. Der Freifahrtschein kam automatisch mit diesem gruseligen Kerl und das würde mir garantiert keine Ruhe lassen.

Name: Kota Chiba